"Taste & Race"‑Finalisten erwarben Lizenz zum Rennfahren

Schwalbach/Sepang, 18. April 2013 ‑ Die sechs Finalteilnehmer der Jaguar‑Erlebnisrallye "Taste & Race" haben auf dem Grand Prix Kurs von Sepang (Malaysia) mit Bravour die nationale Rennfahrerlizenz der Stufe A erworben. Nach erfolgreich absolviertem Theorieteil folgte für die vier Herren und zwei Damen mit 510 und 550 PS starken Jaguar XKR und XKR‑S dann der praktische Part. Unter Anleitung von Christian Danner, Leiter der Jaguar Land Rover Driving Academy, lernten die angehenden Hobby‑Rennfahrer bei anfänglich idealen ‑ obschon tropischen ‑ äußeren Bedingungen zunächst ausführlich die Strecke kennen. Am Nachmittag ging es unter den fachmännischen Augen von Danner und DMSB‑Lizenzinstruktor Martin Dose schließlich allein auf die entscheidende Prüfungsfahrt. Dabei ging es nicht um schnelle Rundenzeiten, sondern um Kriterien wie die Fahrzeugbeherrschung, den Fahrstil, das Einhalten der Ideallinie, das Anbremsen oder die Ein‑ und Auslenkpunkte in Kurven. Am Ende überzeugte die Experten, was sie sahen: "Sechsmal bestanden!"

Nach zwei Tagen Akklimatisierung an das tropische Klima von Malaysia und einem "Taste" Ausflug zu der größten und bekanntesten Teeplantage Malaysias namens Boh in den Cameron Highlands wurde es für die sechs Finalisten des Jaguar Taste & Race Wettbewerbs Ernst. Im Majestic Hotel von Kuala Lumpur stand der theoretische Teil zum Erwerb der nationalen Rennfahrerlizenz an. Er umfasste 17 Einzelthemen, die von Martin Dose, dem Lizenzinstruktor des Deutschen Motor Sport Bundes (DMSB), zusammen mit Christian Danner in drei Stunden vermittelt wurden. In dieser Zeit erfuhren die Schüler viel Wissenswertes über Flaggenkunde, das korrekte Verhalten auf der Rennstrecke, das internationale Sportgesetz der FIA, das Veranstaltungs‑ und Rundstreckenreglement des DMSB, die Anti‑Dopingrichtlinien oder die richtige Fahrerbekleidung und Helmauswahl. Aber auch fahrphysikalische und fahrtechnische Themen standen auf dem Stundenplan. Im Multiple Choice‑Verfahren mussten dann innerhalb von 30 Minuten 30 Fragen aus dem standardisierten, insgesamt 100 Fragen dicken Katalog des DMSB beantwortet werden. 

Sechs Stunden mit Jaguar XKR und XKR‑S auf dem Grand Prix‑Kurs von Sepang

Nach dem erfolgreich bewältigten Trockentraining wartete am Mittwoch (10. April) dann das dynamische Highlight der Fernost‑Reise. Ab 9:00 Uhr ging es auf dem noch am 24. März  von der Formel 1 frequentierten Sepang International Circuit ans Praktische. Laut DMSB‑Statuten müssen dafür mindestens sechs Fahr‑ und Trainingsstunden zur Verfügung stehen. Genug Zeit also auch für die Jaguar‑Gruppe, um zunächst mit Christian Danner als Instruktor und mit den Kompressor‑Sportwagen Jaguar XKR und XKR‑S ausführlich den Kurs und dessen Ideallinie zu erkunden.

Es zählten Fahrstil und Fahrzeugbeherrschung, nicht die schnellste Rundenzeit

"Ladies and Gentlemen, start your engines!" Für das freie Fahren hatten Danner und Dose die 5,542 km lange Strecke  in drei Sektionen aufgeteilt ‑ jede davon sollte eine Situation aus der Motorsport‑Praxis simulieren. Eine Zeituhr lief jedoch nicht mit, denn statt um eine möglichst schnelle Rundenzeit oder sogar ein simuliertes Rennen ging es den Juroren um Kriterien wie Fahrzeugbeherrschung, Fahrstil und ‑technik, Bremspunkte, Ein‑ und Auslenkpunkte, Einhalten der Ideallinie und Fahrdynamik. "Denn nur wer alle diese 'Basics' zunächst sauber beherrscht, erwirbt überhaupt das Rüstzeug, um sich später auch von der Rundenzeit her kontinuierlich zu steigern", weiß Christian Danner.

Der ehemalige Formel‑3000‑Europameister und Ex‑Formel 1‑Fahrer aus München und sein in Burg Hohenstein lebender Kollege vom DMSB verfolgten jede Passage der Jaguar‑Sportwagen mit Argusaugen ‑ doch am Ende erfüllten die Taste & Race‑Teilnehmer die in sie gesetzten Anforderungen zur vollsten Zufriedenheit. Auch das am späteren Nachmittag einsetzende starke Gewitter mit sintflutartigen Regenfällen, konnte die Kursteilnehmer nicht mehr stoppen. Nach dem Abwinken um 17 Uhr hieß es dann: "Gratulation, sechsmal bestanden!" 

Nachdem auch die Jaguar XKR‑ und XKR‑S zum Abkühlen wieder in der Box waren, ging es für die frischgebackenen Lizenz‑Rennfahrer zurück in die Hauptstadt, um den Erfolg und den Abschluss einer spannenden Reise zu feiern. "Kurz bevor ich die Fahrprüfung ablegte, setzte starker Regen ein. Martin Dose betonte nochmals, dass die Ideallinie letztlich wichtiger sei als schnelle Rundenzeiten. Er hat mich nach der Runde sehr gelobt und ist sowieso der Meinung, dass Frauen sehr schnell und sicher unterwegs sind", so die Gewinnerin Melanie Pfeffer aus Essen glücklich nach der bestandenen Prüfung.

Auch Christoph Jahnke, ebenfalls ein Gewinner der Malaysia Reise, freute sich nach dem nervenaufreibenden Tag auf der berühmten Rennstrecke: "Ich habe seit 20 Jahren meinen Führerschein und war noch nie auf einer Rennstrecke. Die Anforderungen sind komplett anders und mir war die Komplexität dieser Lizenz vorher nicht so bewusst. Ich stehe jetzt noch unter Strom, fühle mich etwas zittrig und bin sehr stolz, dass ich das geschafft habe. Die ganze Reise hat so viel Spaß gemacht, dass ich das kaum in Worte fassen kann. Ein Superlativ folgte dem Nächsten ‑ Erinnerungen, an denen ich noch lange zehren werde."

Martin Dose (DMSB): "2. Liga des VLN‑Langstreckenpokals als ideale Startbasis"

Mit der nationalen Fahrerlizenz Stufe A dürfen die Absolventen künftig an allen für diese Lizenzstufe ausgeschriebenen Automobilwettbewerben teilnehmen. Wozu neben Rundstreckenrennen auch Rallyes, Bergrennen oder Auto‑ und Rallyecross‑Veranstaltungen zählen. Auch die VLN‑Langstreckenrennen auf der Nürburgring‑Nordschleife stehen den Hobby‑Rennfahrern prinzipiell offen, doch empfiehlt Martin Dose zum Warmlaufen die Rundstrecken Challenge Nürburgring (RCN). "Denn bei dieser 2. Liga lernt man die anspruchsvollste Rennstrecke der Welt zunächst unter Gleichmäßigkeitsvorgaben kennen", sagt der Experte. Hintergrund: Bei einem RCN‑Lauf starten die Teilnehmer nicht alle zusammen, sondern wie bei einer Rallye einzeln und zeitversetzt. So kämpft Mann/Frau nicht um Positionen auf der Strecke, sondern primär gegen die Uhr. Es geht nicht allein um Geschwindigkeit, sondern auch um große Regelmäßigkeit in den Rundenzeiten. Wozu wiederum typische Lerninhalte des Jaguar Taste & Race Wettbewerbs ‑ wie Präzision und Fahrzeugbeherrschung ‑ entscheidend beitragen.    

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