- XJR-5 des US-Teams Group 44 brachte Jaguar 1983 zurück nach Le Mans
- Mit einem ebenfalls vom legendären V12 angetriebenen E-Type gewann Teamchef und Fahrer Bob Tullius in Amerika in den 70er-Jahren Rennen und Titel
- Castrol und Vredestein präsentieren als Jaguar Land Rover Classic Partner ihre Palette an Ölen und Reifen für historische Fahrzeuge beider Marken
Schloss Dyck ist eines der romantischsten Wasserschlösser des Rheinlands. Seine Gartenanlagen und Wassergräben versetzen Besucher in ein Ambiente, das genauso gut in „Good old England" angesiedelt sein könnte. Was für ein stimmigeres Umfeld könnte es für Jaguar Land Rover Classic geben, als bei der 12. Ausgabe der Classic Days 12-Zylinder-Power zu zelebrieren. Konkret in Gestalt von zwei Rennwagen in den grün/weißen Farben des Teams Group 44 aus Winchester (US-Bundesstaat Virginia).
Mit zwei E-Type Roadster und V12-Power siegreich im US-Tourenwagensport
Um sich von Werksinteressen unabhängig zu machen und mit dem Rennsport auch Geld zu verdienen, gründete der 1930 geborene Bob Tullius 1965, in Anlehnung an seine erste Startnummer, sein eigenes Rennteam, namentlich Group 44. Der erste Kontakt zwischen dem Amerikaner und Jaguar entstand 1974. Zu dieser Zeit beschloss Mike Dale, Chef des amerikanischen Jaguar Importeurs British Leyland Motor Inc., zwei offene E-Type in der Klasse B der vom SCCA (Sports Car Club of America) ausgetragenen Serie für Produktionsfahrzeuge einzusetzen.
Zwei unabhängige Teams wurden mit dem Aufbau und dem Einsatz der vom 5,3-Liter-V12 angetriebenen Roadster betraut. Für die Rennen an der Westküste Huffaker Engineering aus San Raphael, Kalifornien, für jene an der Ostküste Group 44. Bis auf den Überrollbügel und die Sponsorenaufkleber waren die Autos weitestgehend identisch.
Der von Huffaker vorbereitete Wagen gewann mit Lee Mueller am Steuer im August 1974 in Seattle sein erstes Rennen. Zur gleichen Zeit musste Tullius in Watkins Glen drei Runden vor Schluss –in Führung liegend –mit gebrochenem Schaltknüppel aufgeben. Doch schnell waren diese Missgeschicke vergessen. Müller gewann insgesamt noch drei, Tullius sogar noch fünf Mal. Hätten die Reifen nicht das ein oder andere Mal aufgegeben, wäre dem Group 44-Pilot schon in diesem Jahr der Titel sicher gewesen.
1975 erfolgte dann der endgültige Durchbruch: Tullius lief sieben Mal als Erster ein, darunter auch bei den nationalen Finalrennen in Road Atlanta und sicherte sich den SCCA-Titel.
Nach dem Auslauf der E-Type Produktion in England kam auch das Rennprogramm zu einem Ende. Doch auch mit dem Nachfolger XJ-S feierten Tullius und Group 44, diesmal in der TransAm-Serie, ab 1976 große Erfolge.
Mit dem XJR-5 brachte Group 44 Jaguar zurück nach Le Mans
Ab Beginn der 80er-Jahre verfolgte Bob Tullius dann den Plan, mit einem rund um den erprobten Jaguar V12 aufgebauten Mittelmotor-Prototypen in die IMSA Camel GTP Serie einzusteigen. Der zuvor für Ford tätige Konstrukteur Lee Dykstra wurde mit dem Design des bildschönen und wieder in den Hausfarben Weiß und Grün gehaltenen Wagens beauftragt
Das Debüt feierte der vom nun 6,0 Liter großen V12 angefeuerte XJR-5 1982 in Elkhart Lake, wo er auf Platz drei einlief. Den ersten Sieg holten Tullius und sein Partner Bill Adam dann im April 1983 in Road Atlanta; gefolgt von zwei weiteren Siegen in Mosport und Pocono, die Tullius den Vize-Titel einbrachten.
1984 feierte Jaguar seine Loslösung von British Leyland und die wieder erlangte Unabhängigkeit – um so emotionaler wurde die Rückkehr der Marke nach Le Mans aufgenommen, wo Jaguar zwischen 1951 und 1957 fünf Gesamtsiege errungen hatte.
Die beiden für das Rennen genannten XJR-5 von Group 44 wurden entsprechend warmherzig vom Veranstalter und von den Fans empfangen. Leider sah keiner von beiden das Ziel. 1985 langte es für die Paarung Tullius/Robinson/Ballot-Lena dann immerhin zu Platz 13, die erste Zieleinkunft eines Jaguar beim Langstrecken-Klassiker seit 1963.
Informationen zu Service, Ersatzteilen und Experiences
Neben den V12-Helden der Rennstrecke stellt Jaguar Land Rover Classic bei den über drei Tage gehenden Classic Days auch wieder seine breitgefächerten Aktivitäten auf den Gebieten Service, Ersatzteile und Experiences vor. Darüber hinaus können Besucher Artikel aus der Jaguar Land Rover Kollektion erwerben.
Die Jaguar Land Rover Classic Technik-Partner Castrol und Vredestein präsentieren ihr breites Programm an Schmierstoffen und Reifen für klassische Fahrzeuge.
Der mit über 1.800 Mitgliedern größte Jaguar Club Deutschlands, die Jaguar Association Germany, fährt in der Schlossallee des Dycker Felds 80, zum Teil von jenseits der Landesgrenzen angereisten, Clubfahrzeuge auf. Der kurz JAG genannte Club wurde 1979 von acht Enthusiasten – einer Dame und sieben Herren – zur Erhaltung von historischen Jaguar Fahrzeugen gegründet.
